CAURESWALD

 

Standort des Col. Driant 

 Verteidigungsbunkers

 

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Col. Emile Driant
Col. Emile Driant

 

Als die Schlacht um Verdun am 21. Februar 1916 begann, wurden die ersten deutschen Sturmtrupps an diesem Punkt nördlich Verduns schon von den Franzosen erwartet.

Der befehlshabene Colonel Driant hatte das französische Verteidigungsministerium bereits im Dezember 1915 darüber informiert, dass diese Verteidigungslinie das erste Kampfziel der Deutschen sein würde und sie viel zu schwach wäre, um die Deutschen bei ihrem Vormarsch auf das Fort Douaumont und andere Ziele aufzuhalten.

 

 

Das Monument für Driant und seine Jäger - Postkarte aus den 20er Jahren
Das Monument für Driant und seine Jäger - Postkarte aus den 20er Jahren

Die Stellungen wurden in seinem Beisein ausgebaut und am Tag des Schlachtbeginns zählten seine von ihm geführten Jägerbataillone rund 1200 Mann. Nach dem neunstündigen Bombardement griffen dann hessische Regimenter, deren Stellungen etwas weiter nördlich lagen, diesen Waldabschnitt an, in Erwartung auf nur noch wenig Gegenwehr.

Doch es kam anders: Col. Driant, der den Befehl hatte, die Stellung solange wie nur irgend möglich zu halten, ahnte was dieser Befehl für ihn und für seine Leute bedeutete - den sicheren Tod!

Trotz aller Angriffskraft der Hessen, schafften es seine Soldaten und er die Stellung über 24 Stunden zu halten.

Bei dem Versuch, seine von 1200 Kämpfern übriggebliebenen etwa 100 (zum Teil schwer verletzten) Soldaten weiter nach hinten zu leiten, wurde er tödlich verwundet.

Bis heute wird Col. Driant als Held der ersten Stunde der Schlacht um Verdun verehrt. Dementsprechend groß ist auch die Gedenkstätte, die sich etwa 200 Meter hinter dem Bunker direkt an der Straße befindet. 

 

Der letzte Tag des Col. Driant

Col. Driant
Col. Driant

Im Februar 1916 ist der Abschnitt “Bois des Caures“ von der Gruppe der Jäger des Oberstleutnants Driant besetzt, die sich dort im November 1915 eingenistet haben. Die Gruppe besteht aus dem 56. BCP (Hauptmann Vincent) und dem 59. BCP (Major Renouard). Seit mehreren Wochen haben die beiden Bataillone, die sich an der Front abwechseln, auf Veranlassung von Driant, der einen baldigen Angriff kommen steht, ihre Stellungen verstärkt und ihre Verteidigungsanlagen ausgebaut.

Am 21. Februar 1916, um 7Uhr morgens, schlägt das erste Geschoss im Wald ein.

Driant weiß, dass die Stunde des Opfers geschlagen hat und verlässt seine Jäger nicht mehr. Das Trommelfeuer wird so intensiv, dass das ganze Gelände vermint scheint. Ab 10 Uhr ist der Wald ungangbar und es herrscht ein wahres Chaos. Um 17 Uhr wird das Feuer plötzlich eingestellt, dann wird der Beschuss wieder aufgenommen, doch in größeren Intervallen.

Es erfolgt ein Sturmangriff, oft kommt es zum Kampf Mann gegen Mann. Trotz außerordentlich heroischer Taten werden einige Schützengräben vom Feind erobert.

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Blick aus der Schießscharte

Bei Einbruch der Nacht kontrolliert der Feind einen Teil der ersten Linien. Doch die Jäger der Kompanie Robin gehen in der eisigen Kälte alsbald zum Gegenangriff über, nehmen ihre Schützengräben wieder in Besitz und lösen bei den Deutschen  Panik aus, die überzeugt waren, die Jäger außer Gefecht gesetzt zu haben.
Gegen Mitternacht macht Oberst Driant die Runde in seinem Frontabschnitt bis zu den äußersten Vorposten und ermutigt alle seine Männer.
Am Morgen des 22. Februar befinden sich die Jäger, die ihre am Vortag verlorenen Gräben der ersten Linie zurückerobert haben, überall in der Reichweite der feindlichen Granaten. Ab 7 Uhr beginnt ein Trommelfeuer, das nicht hinter dem des vorherigen Morgens zurücksteht. Mittags wird die Kanonade eingestellt. Die überlebenden Jäger eilen zu ihren KampfsteIIungen. Ihr Oberst ist mitten unter ihnen, ergreift ein Gewehr und eröffnet das Feuer. Der Wald von Caures bietet keine Deckung mehr.

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Er ist von den feindlichen Massen umstellt. Drei Kompanien der ersten Linie sterben an ihren Posten, überwältigt von zwei Regimentern. Die Kompanie Seguin zeichnet sich besonders aus. Solange es Handgranaten gibt, kämpft man mit ihnen, dann mit Steinen und Gewehr-schäften.
Um 13 Uhr ein neuer Angriff. Driant, immer mit dem Gewehr in der Hand, steht auf seinem Befehlsstand, umgeben von seinen Verbindungsoffizieren. Er ist bester Laune. Er ist Scharfschütze und gibt die Ergebnisse der Schüsse und die verfehlten Ziele bekannt. Die Kompanie Simon geht zum Gegenangriff über und kann sogar Gefangene machen.

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Um 16Uhr sind um Oberst Driant, Major Renouard und Hauptmann Vincent nur noch etwa 80 Männer versammelt. Plötzlich kommen Geschützeinschläge von hinten. Der Wald von Caures ist also gefallen Das ist das Ende. Mit dem Ziel, noch an anderer Stelle zu kämpfen und nicht gefangen ge-nommen zu werden, beschließt Driant, sich hinter den Wald zurückzuziehen Drei Gruppen werden gebildet. In der Gruppe des Obersts befinden sich die Verbindungsoffiziere und die Boten. Man springt von Granattrichter zu Granattrichter, während ein deutsches 77er-Geschütz unaufhörlich feuert. Der Oberst marschiert gefasst als letzter, Gehstock in der Hand. Gerade hat er einem verwundeten Jäger in einem Granattrichter einen provisorischen Verband angelegt, jetzt läuft er allein weiter Plötzlich wird er von mehreren Kugeln getroffen. „Oh la! Mon Dieu“, ruft er, der Abgeordnete von Nancy und fäIIt im Angesicht des Feindes auf diesem Stückchen lothringische Erde.

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Von den 1.200 Jägern Driants, denen die Divisionen des 18. Armeekorps der Deutschen einen erbitterten Kampf geliefert haben, sind nur etwa 100 am Leben geblieben. Der Kronprinz hatte mit einem Widerstand von nur wenigen Stunden gerechnet. Diese nicht vorgesehene Verzögerung von zwei Tagen macht es den Franzosen möglich Reserven heranzuschaffen. 

Infotafel im Caureswald

 

 

"Verdun wird nicht fallen!"

 

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